20. Juli 2023
Neben dem Hochbau beginnt auch die Produktion der Holzelemente in Aichach. Diese werden bereits im Herbst über die Baustelle schweben und zusammenfügt. Bald tritt in Neuhausen erstmals ein Gebäude mit Holzfassade in Erscheinung.
Der Bauprozess des Holzhybrid-Ensembles VINZENT an der Rupprechtstraße 22/24, Ecke Gabrielenstraße 3 schreitet unentwegt voran. Nach der Grundsteinlegung und der Fertigstellung der Bodenplatte im Herbst 2022 hat Projektentwickler Bauwerk zuletzt die Arbeiten an den drei Untergeschossen abgeschlossen. Während vielerorts Baustellen still stehen, ist der oberirdische Hochbau des Büro-Objekts, das bereits im Frühjahr an die Kommunale Unfallversicherung Bayern veräußert wurde, und der beiden Wohngebäude in vollem Gange. Durch weitsichtige Planung und vorausschauende Materialbestellungen war der Baufortschritt vom allgemeinen Rohstoffmangel der vergangenen Monate nicht betroffen. So blieben Lieferengpässe und größere Wartezeiten auf der VINZENT-Baustelle aus.
Als elementarer Meilenstein gilt nicht nur der Beginn des Hochbaus, sondern auch die gestartete Produktion der Holzmodule bei dem in Aichach ansässigen Partner ZÜBLIN Timber. In der Produktionsstätte nahe Augsburg werden aktuell die einzelnen Holzelemente individuell gefertigt und transportfähig gemacht. „Wir freuen uns sehr, dass nun die nächste Phase beginnt und wir kontinuierlich dem Projektplan folgen können“, so Alexander Sälzle, Prokurist bei Bauwerk.
Wie bereits im Vorfeld angenommen, ist das Bauen mit Holz im dichten Münchner Innenstadtgefüge ein komplexes Vorhaben: Auf dem engen Baufeld greifen zahlreiche Gewerke ineinander, während Rangiermöglichkeiten und Lagerflächen begrenzt sind. Die notwendigen Infrastrukturen können nur durch sorgfältige Vorbereitung und Koordination aller am Bau Beteiligten geschaffen werden. „Die positive Entwicklung der Baustelle ist das Ergebnis der guten Zusammenarbeit unseres Teams mit den für den Bau verantwortlichen Unternehmen ZÜBLIN und ZÜBLIN Timber sowie dem Bauleitungsbüro LeitWerk. Alle Partner sind trotz der Herausforderungen jederzeit zuverlässig und flexibel. Unser Projekt VINZENT zeigt, wie wichtig gerade jetzt intensive Kooperation und progressive Ideen in unserer Branche sind – nur so kann es auf den Baustellen weitergehen“, sagt Alexander Sälzle.
Im Herbst erfolgt der wohl spannendste Teil des Projekts: Die vorgefertigten Fassaden- und Deckenmodule aus Holz werden über die Baustelle schweben und zusammengefügt. Zu diesem Zeitpunkt wird in der historisch gewachsenen Atmosphäre Neuhausens erstmals ein Gebäude mit Holzfassade in Erscheinung treten. Bis Ende des Jahres sollen die Installationsarbeiten der technischen Gebäudeausrüstung und der Innenausbau beginnen.
VINZENT ist der erste Holzhybridbau für Wohnen und Arbeiten im Münchner Innenstadtgefüge und entsteht seit Ende 2021 im Stadtbezirk Neuhausen-Nymphenburg. Unter der Federführung des Projektentwicklers Bauwerk und nach den Plänen des Architekturbüros allmannwappner entstehen neben einem Büro-Objekt mit circa 6.700 Quadratmeter Bruttogeschossfläche zwei Wohngebäude mit 56 Eigentumswohnungen. Der Wohnungsmix umfasst Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen mit Balkonen, Maisonetten, die sich über zwei Geschosse erstrecken, Garten-Maisonetten mit eigener Terrasse sowie Penthäuser mit Dachterrassen. VINZENT bietet verschiedenen Menschen – Singles, Paaren und Familien – individuelle Lebensräume. Selbstnutzer und Kapitalanleger schätzen nicht nur die einladende Ästhetik und die langlebige Ausstattung der Wohnungen, sondern auch den nachhaltigen Anspruch des Projekts. 25 Einheiten sind aktuell noch verfügbar.
Insgesamt werden circa 800 Kubikmeter Holz aus Deutschland und Europa in VINZENT verbaut. Der nachwachsende Rohstoff wird für den Bau des Bürogebäudes eingesetzt. Zudem wird jedes Gebäude mit einer farbigen Ornament-Holzfassade verkleidet. Zusammengefasst entspricht der Holzanteil im gesamten Projekt circa 25 Prozent. Allein dadurch werden rund 800 Tonnen CO2 aus der Atmosphäre dauerhaft gebunden – diese Menge wird jährlich von circa 100 Menschen ausgestoßen. Das nachhaltige Konzept wird durch eine pflanzenreiche Gestaltung des Innenhofgartens und ein intelligentes System zur Fassadenbegrünung abgerundet, das durch seine natürlichen Verdunstungsprozesse wie eine kühlende Haut wirkt. Durch die gesenkte Gebäudetemperatur werden Klimaanlagen entlastet und Energie gespart. Außerdem steht den Bewohnern ein nachhaltiges Mobilitätsangebot aus Car- und Bike-Sharing sowie Stellplätze mit E-Ladestationen zur Verfügung.
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