Unser Neubauprojekt Van B vereint nicht nur Architektur mit Design, es geht noch einen Schritt weiter und schafft Raum für Kunst: Das Künstler-Duo Christian Hundertmark und Patrick Hartl alias LAYER CAKE hat den von allen Bewohnern nutzbaren Co-Living Space mit Sprüh- und Streichfarben an Boden und Wänden gestaltet – für ein einzigartiges, ästhetisches Gesamterlebnis. Was genau ist Urban Contemporary Art, und warum passt sie perfekt zum Gebäude? Die beiden Protagonisten von LAYER CAKE verraten es.
Juni 2023
Die wichtigste Frage vorweg: Was genau versteht man unter Urban Contemporary Art?
CH: Urban Contemporary Art heißt in der direkten Übersetzung ja zeitgenössische Kunst im städtischen Raum. Es ist eine brandaktuelle, demokratische Kunstform, die interaktiv und für jeden zugänglich ist, und die gesellschaftlichen Dialog schafft. Unter dem Oberbegriff tummeln sich viele verschiedene Kunsttechniken und Stile, die bekanntesten sind sicherlich Street Art und Graffiti.
Wo verläuft die Grenze zwischen einer illegal besprayten Wand und einem teuer gehandelten Kunstwerk?
CH: Im Prinzip gibt es keine Grenze. Viele Künstler, die sich der Urban Contemporary Art zurechnen, arbeiten sowohl legal als auch illegal. Während Street Art/Graffiti meist illegal im urbanen Raum entsteht, also an Flächen, die nicht zum Bemalen freigegeben wurden, basiert Urban Art zunehmend auf Auftragsarbeiten, die legal an Fassaden oder in Innenräumen ausgeführt werden, sogenannte Murals. Vor allem portable Arbeiten auf Leinwand oder Holz landen oftmals in Auktionshäusern und werden verkauft – aber auch illegale Werke wie zum Beispiel von Banksy werden beweglich gemacht und erzielen zwischenzeitlich Rekordsummen.
Wie entstand das Künstler-Duo LAYER CAKE?
CH: Unsere Freundschaft reicht zurück in die frühen 90er Jahre, als wir aktive Teile der Graffiti-Writing-Szene waren und gemeinsam Graffiti auf S-Bahn Züge und Wände an den S-Bahn Linien gemalt haben… Nachdem wir für eine Weile unterschiedliche Wege eingeschlagen hatten, haben wir uns bei einer von Patricks Einzelausstellungen wiedergetroffen.
PH: …und dann beschlossen, uns zusammenzutun. Christian hatte damals einen abstrakten Grafikstil mit Collage-Elementen, ich einen Kalligrafiestil mit Graffiti-Tags. Wir haben uns überlegt: Was passiert, wenn wir diese beiden Stile zusammenbringen? Nachdem wir es ausprobiert hatten, war uns sofort klar, dass wir in diesem Moment ein ganz neues Konzept entwickelt hatten.
Was genau passiert in Ihrem Zusammenwirken?
CH: Patrick und ich arbeiten zeitgleich und wir reagieren ständig auf die Arbeit des Anderen. Der eine bearbeitet eine Stelle des Kunstwerks, der andere nimmt wieder Fragmente des gerade Gemalten weg und schafft eine neue Ebene, auf die der andere wiederum reagiert. Patricks Writing-Elemente werden von meinen Hard-Edge-Schwebefeldern durchdrungen. So entsteht eine ganz besondere Vielschichtigkeit, entwickelt in einem künstlerischen Dialog.
Wie sieht die Kunst aus, die Sie in Van B präsentieren? Wo stoßen die zukünftigen Bewohner auf Ihre Werke und welche Wirkung üben sie aus?
PH: Unser Kunstwerk wird sich an Wand und Boden des Co-Living-Spaces befinden und zwar auffallen, aber sich nicht in den Vordergrund drängen. Vielmehr wird unser Werk mit der Innenarchitektur eine optische Verbindung eingehen und sich gegenseitig in der Wirkung unterstützen. Durch die Farbwahl Schwarz, Weiß und Kupfer wird es darüber hinaus auch wieder die Farbkomposition von Ben van Berkels Architektur aufgreifen.
Das Neubauprojekt Van B präsentiert sich wie ein Kunstwerk im Straßenraum: ausdrucksstark, dynamisch, progressiv. Wie inspirieren sich Kunst und Architektur in Van B gegenseitig?
CH: In Van B treffen zwei Welten aufeinander: Die visionäre Architektur mit ihren Vor- und Rücksprüngen, mit einer Fassade, die wie in Bewegung versetzt ist und die nach dem Prinzip des Inside-Outside-Livings den Außen- mit dem Innenraum verbindet. Und unsere Kunst, die ihre Wurzeln ebenfalls im öffentlichen Raum hat und diese Ansätze ins Innere des Gebäudes transportiert. Die Raumgestaltung passt nicht nur zum Gebäude, sie spiegelt auch den innovativen Geist des benachbarten Kreativquartiers wider.
Für die Verschmelzung von Kunst und Wohnen gibt es international zahlreiche Beispiele. Warum sind Layer Cake und Van B dennoch eine einzigartige Kombination?
PH: Normalerweise werden Künstler erst in den Prozess eingebunden wenn das Gebäude schon fertig ist und die Wände gestrichen sind. Bei Van B ist das anders: Wir haben von Anfang an mitverfolgen können, wie sich Van B entwickelt. So konnten wir früh darüber nachdenken, wo unsere Kunst am besten integriert werden kann und am besten zur Geltung kommt, ohne dem Gebäude die Show zu stehlen.
Was hat Sie an dem Projekt gereizt und wie sehen Sie die Kooperation von Unternehmen mit Künstlern?
CH: Es gab in der Vergangenheit schon viele Kooperationen zwischen Künstlern und Unternehmen, manche gut, manche nicht so erfolgreich. Wir empfanden die Möglichkeit, schon im Entstehungsprozess der innenarchitektonischen Einrichtung mit an Bord zu sein, als einen enormen Vorteil, der so nicht oft bzw. noch nie genutzt wurde. Von Anfang an die Entwicklung vom Entwurf bis zur Räumlichkeit, die wir dann schlussendlich bemalen, zu beobachten, ist für uns neu und sehr spannend.
Vielen Dank für das Gespräch!
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