Die EU macht ernst: Mit dem European Green Deal rückt sie Klimaschutz, Ökologie und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt ihrer politischen Agenda. Das Ziel: Bis 2050 soll die Europäische Union klimaneutral sein. Industrie, Energieversorgung, Landwirtschaft und Verkehr werden sich in den kommenden Jahren grundlegend ändern – müssen.
September 2021
Auch die Immobilienwirtschaft steht vor fundamentalen Umwälzungen, denn sie ist eine Schlüsselbranche für die Erreichung der Klimaziele. Wohn- und Gewerbegebäude in Europa sind für etwa 40 Prozent des Energieverbrauchs und für 36 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Deshalb heißt es nun: handeln!
Das Rezept für eine nachhaltige Veränderung der Branche besteht aus drei Buchstaben: ESG - Environmental, Social und Governance. Sie stehen für den Dreiklang Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Während „Environmental“ Umweltaspekte wie Klima, Energieeffizienz, Ressourcen oder Artenvielfalt beschreibt, bezieht sich „Social“ auf soziale Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und den Umgang mit Mitarbeitern wie z.B. die Förderung von Diversity im Unternehmen. Als Governance werden eine transparente Unternehmensführung und die Einhaltung von Compliance-Regeln verstanden.
Doch wer überprüft die nachhaltigen Anstrengungen der Immobilien-Unternehmen und verhindert Greenwashing? Die EU hat in der Taxonomie-Verordnung verbindliche ESG-Kriterien definiert, die z.B. im Bereich Environmental festlegen, wann ein Gebäude als nachhaltig gelten kann.
Was bedeutet das konkret? Bewertet wird beispielsweise die Verringerung des CO2-Fußabdrucks einer Immobilie durch den Einsatz nachwachsender Baumaterialien wie Holz. Im Gegenteil zur Herstellung von Beton fällt bei dessen „Produktion“ kein klimaschädliches CO2 an. Recycling von Baumaterialien und der Übergang zur Kreislaufwirtschaft sind weitere wichtige Aspekte nachhaltiger Immobilien. So kommen bei aktuellen Neubauprojekten Recyclingkonzepte zum Einsatz, die es vorsehen, Betonbruch stationär aufzubereiten und als Sekundärbaustoff für den Straßen- und Hochbau zu verwenden.
Was gut für die Umwelt ist, ist auch gut fürs Portemonnaie. Der Trend, beim Immobilieninvestment nicht nur klassisch die Rendite zu betrachten, sondern auf Nachhaltigkeit zu achten, setzt sich immer mehr durch: Institutionelle und zunehmend auch private Investoren geben Immobilien mit positiven ESG-Kriterien klar den Vorzug.
Bei Gewerbeimmobilien machten Green Buildings im Jahr 2019 fast ein Viertel des gesamten Marktvolumens aus, ein Anstieg von 15 Prozent gegenüber 2018. Auch bei Wohnimmobilien wird es Anlegern, Käufern und Mietern wichtiger, dass Objekte nach nachhaltigen Gesichtspunkten gebaut werden.
Fazit: ESG ist nicht nur eine Notwendigkeit, sondern vor allem eine Chance: denn positive ESG-Kriterien machen eine Immobilie attraktiver, sichern den Wertbestand in der Zukunft und senken gleichzeitig die Betriebskosten und -risiken.
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